Die adelige Frau im geistlichen Stand im Spätmittelalter am Beispiel der Markgräfin Dorothea von Brandenburg
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Gängige Verallgemeinerungen und Klischees haben bis in die Gegenwart das Bild der adeligen Frau im geistlichen Stand dahingehend geprägtt, dass Klöster und Abteien während des Mittelalters und bis in die Neuzeit reine Versorgungsanstalten für unverheiratete Adelstöchter bildeten. Dass dies zwar ein wichtiger Entscheidungsfaktor für viele Familien und deren Politik und Machtbasis war, bleibt unbestritten, dass es aber auch adelige Frauen gab, die bewusst und aus Überzeugung den Stand von Klerikerinnen wählten, wird vielfach unterschlagen. Denn für Frauen war ein geistliches Leben durchaus ein Mittel und ein möglicher Weg, um sich der Familien- und Heiratspolitik, aber auch der männlichen Vormundschaft zu entziehen und dadurch eine gewisse Eigenständigkeit und geistige Bildung zu erreichen. Die Markgräfin Dorothes von Brandenburg kann durchaus als ein solches Beispiel herangezogen werden, denn sie dürfte wirklich aus freier Entscheidung den geistlichen Stand gewählt haben, denn sie wählte ein Klarissenkloster, das mehrheitlich von bürgerlichen Frauen belebt war und von sozio-ökonomischen und kirchenpolitischen Voraussetzungen keineswegs ihrem adeligem Lebensstandard entsprach.
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